Erfahrungen mit der BBVA sind seit dem Markteintritt der spanischen Großbank im Sommer 2025 zunehmend gefragt. Mit attraktiven Startzinsen, einem umfassenden Cashback‑Programm und einer modernen, appbasierten Kontoführung will die digitale BBVA Kunden gewinnen. In dieser Analyse beleuchten wir, welche Leistungen das Unternehmen bietet und wie sich das Angebot von klassischen Banken unterscheidet.
BBVA im Überblick: Hintergründe und Strategie
Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) zählt zu den größten Banken Europas und blickt auf über 165 Jahre Geschichte zurück. Das deutsche Angebot wird vollständig digital betrieben, ohne Filialnetz. Nutzer verwalten ihr Konto über eine App oder das Online‑Portal. Interessant ist, dass Einlagen über das europäische System bis 100.000 Euro abgesichert sind. Darüber hinaus setzt die Bank auf eine starke Kundenausrichtung mit intuitiver Bedienung, einem deutschen IBAN‑Konto und einem 24/7‑Kundenservice. Neben dem Girokonto bietet die BBVA zusätzliche Finanzierungs‑ und Sparprodukte, die ausschließlich online beantragt werden können.
Analyse des Girokontos: Konditionen und Leistungen
Das BBVA‑Girokonto ist dauerhaft gebührenfrei. Sie zahlen keine Kontoführungsgebühren und brauchen keinen Mindesteingang, um alle Funktionen zu nutzen. Zum Start lockt die Bank mit 3 % Zinsen p. a. auf Guthaben bis 500.000 Euro für die ersten sechs Monate nach Kontoeröffnung. Ab dem siebten Monat wird der Satz vierteljährlich angepasst und orientiert sich an 25 % des Einlagenzinssatzes der Europäischen Zentralbank. Die Zinsen werden monatlich gutgeschrieben.
Besonderes Highlight ist das Cashback‑Programm: Für Kartenzahlungen erhalten Sie 3 % Rückvergütung auf Ihre Einkäufe – allerdings ebenfalls nur für die ersten sechs Monate und bis zu einer monatlichen Kaufsumme von 350 Euro. Das Girokonto bietet Echtzeitüberweisungen, Multibanking, eine integrierte Ausgabenanalyse und eine Sparbox, mit der Sie Geld für bestimmte Ziele zurücklegen können. Als Kunde profitieren Sie zudem von einem deutschen IBAN und kostenlosen Online‑Buchungen. Einschränkungen gibt es bei Bargeld: Kostenlose Abhebungen sind erst ab 150 Euro pro Vorgang möglich, darunter fällt eine Gebühr von 2 Euro an. Einzahlungen sind bis zum 31. Januar 2026 gratis; danach kostet jede Bareinzahlung 1,4 % des Betrags.
Bewertung: Das Girokonto ist dank hoher Anfangszinsen und Cashback attraktiv. Nach Ablauf der sechs Monate sinkt der Zinssatz allerdings deutlich. Für Nutzer, die ihr Banking digital abwickeln und selten Bargeld benötigen, kann dieses Konto eine sinnvolle Ergänzung zu einem bestehenden Girokonto sein.
Debitkarte und Bonusprogramm: Nutzen und Grenzen
BBVA stellt jedem Kontoinhaber eine kostenfreie Mastercard‑Debitkarte zur Verfügung. Die Karte besitzt keine aufgedruckte Kartennummer; stattdessen wird diese zusammen mit einem dynamischen Sicherheitscode über die App bereitgestellt. Zahlungen in Euro und in Fremdwährungen sind gebührenfrei. Die Karte lässt sich in digitale Geldbörsen wie Apple Pay und Google Pay integrieren.
Das Cashback‑Programm gilt sowohl für die digitale als auch für die physische Karte. Es läuft jedoch nach sechs Monaten aus, und nur Umsätze bis 350 Euro pro Monat werden berücksichtigt. Nach dieser Phase entfällt die Rückvergütung vollständig. Da BBVA keine Girocard anbietet, brauchen Sie in bestimmten Situationen (z. B. bei einigen Einzelhändlern oder Mietwagenfirmen) eine zusätzliche Kreditkarte eines anderen Anbieters.
Bewertung: Die Kombination aus kostenloser Debitkarte und Cashback ist vor allem in den ersten Monaten ein Plus. Aufgrund der fehlenden Girocard oder Kreditkarte sollten Sie jedoch prüfen, ob dies zu Ihrem Zahlungsverhalten passt.
Sparprodukte im Vergleich: Sparbox und Festgeld
BBVA besitzt kein eigenes Tagesgeldkonto, sondern integriert eine Sparbox in das Girokonto. Diese funktioniert wie ein virtuelles Unterkonto, auf dem Sie Geld für bestimmte Ziele parken können. Das Guthaben der Sparbox wird mit dem gleichen Zinssatz wie das Girokonto verzinst: also 3 % p. a. für die ersten sechs Monate und anschließend variabel. Einzahlungen und Auszahlungen sind jederzeit möglich, und es entstehen keine zusätzlichen Gebühren. Langfristige Zinsgarantien gibt es nicht.
Als Alternative bietet die Bank ein flexibles Festgeld. Hier sind Einlagen zwischen 500 Euro und 1 Million Euro möglich. Der Zinssatz beträgt derzeit 2 % p. .a. mit einer Laufzeit von 24 Monaten. Wird das Festgeld vorzeitig aufgelöst, erhalten Sie immerhin 1 % Zinsen. Es besteht keine automatische Verlängerung; nach Ablauf der zwei Jahre wird der Betrag dem Girokonto gutgeschrieben. Die Festgeldanlage erfordert ein BBVA‑Girokonto.
Bewertung: Die Sparbox eignet sich für kurzfristige Ziele und als Ergänzung zum Girokonto. Für langfristige Anlagen bietet das Festgeld eine attraktive Verzinsung und Flexibilität bei vorzeitiger Kündigung. In beiden Fällen sollten Sie berücksichtigen, dass die Einlagensicherung über Spanien läuft und nur bis 100.000 Euro greift.
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Finanzierungen: Dispo, Ratenzahlung und Sofortkredit
Neben dem Girokonto offeriert BBVA mehrere Finanzierungslösungen. Ein Überziehungskredit (Dispo) wird zunächst bis 500 Euro eingeräumt und kann bei guter Bonität auf bis zu dreimal den monatlichen Gehaltseingang steigen. Der variable Sollzins liegt bei rund 9,95 % p. .a., abgerechnet wird quartalsweise.
Mit Pay & Plan lässt sich eine einzelne Kartentransaktion im Wert von 200 bis 3.000 Euro in Raten aufteilen. Normalerweise beträgt der Sollzins 11,99 % p. .a., wobei aktuell gelegentlich zeitlich begrenzte Aktionen mit 0 % Zins angeboten werden. Die Laufzeit beträgt 3 bis 12 Monate. Alles wird bequem über die App gesteuert.
Für größere Anschaffungen bietet die BBVA einen Sofortkredit zwischen 3.000 und 10.000 Euro mit Laufzeiten von 12 bis 96 Monaten. Die Kreditentscheidung erfolgt nach einer digitalen Bonitätsprüfung; es gibt keine Abschluss‑ oder Kontoführungsgebühren. Die exakten Zinsen variieren je nach persönlicher Kreditwürdigkeit.
Bewertung: Die Finanzierungslösungen sind einfach zu beantragen, aber die Zinsen liegen im oberen Bereich. Wer ein günstiges Darlehen sucht, sollte die Konditionen anderer Anbieter vergleichen.
Kundenerfahrungen: Lob und Kritik
Die BBVA stößt auf gemischte Rückmeldungen. Positiv bewertet werden der unkomplizierte Kontoeröffnungsprozess, die attraktiven Startzinsen und das intuitive App‑Design. Viele Kunden schätzen die schnelle Kontoeröffnung samt digitaler Identifizierung und die reibungslose Kartenintegration in mobile Wallets. Ebenfalls gelobt wird der 24/7‑Kundenservice, der telefonisch und über Chat erreichbar ist.
Häufige Kritikpunkte sind die Beschränkung auf eine Debitkarte ohne Girocard oder Kreditkarte, der deutliche Zinsrückgang nach der Promo‑Phase und die vergleichsweise hohen Gebühren für Bargeldabhebungen unter 150 Euro oder Bareinzahlungen ab Februar 2026. Manche Nutzer bemängeln Übersetzungsfehler in der App sowie Funktionslücken, beispielsweise bei Überweisungslimits. Auch die Einlagensicherung über das spanische System sorgt bei sicherheitsbewussten Sparern für Skepsis.
Fazit: Unser Urteil zur BBVA Digitalbank
Die BBVA setzt auf ein innovatives, digitales Banking‑Modell mit reizvollem Mix aus Startzinsen, Cashback und flexiblem Konto. In der Anfangsphase sind die Vorteile überzeugend: 3 % Zinsen, 3 % Cashback, keine Kontoführungsgebühren und eine smarte App. Nach Ablauf der sechs Monate relativiert sich das Bild: Die Zinsen sinken stark, und die Gebührenstruktur bei Bargeldtransaktionen ist weniger attraktiv. Die fehlende Girocard und der Umstand, dass die Bank keine klassische Kreditkarte bietet, können den Alltag erschweren.
Unterm Strich eignet sich das BBVA‑Konto als Zweitkonto zum Parken von Geldreserven und für die tägliche Nutzung digitaler Zahlungen. Wer jedoch auf dauerhaft hohe Zinsen, umfassende Kartenakzeptanz und ausgedehnte Sparprodukte Wert legt, sollte das Angebot mit anderen Banken vergleichen.
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